Das Original-Buchstöckchen stammt von Wiebke Ladwig – ich wurde aber vom lieben A&O gefragt, ob die Fragen nicht auch für mich was wären. Uuuuuuund… sie waren es.
Leider habe ich für die Beantwortung so lange gebraucht, dass das mit dem gerade gelesenen Buch gar nicht mehr stimmt – da es aber über “A Mercy” von Toni Morrison nicht so viel zu schreiben gibt (außer, dass es sich dabei auch um Uni-Lektüre handelt), bleibe ich bei “Freedom”
.

Welches Buch liest Du momentan?
“Freedom” von Jonathan Franzen. Ein wunderbares Buch aus Amerika.
Warum liest Du das Buch? Was magst Du daran?
Um ehrlich zu sein lese ich es, weil das Unistoff ist und ich es für einen Kurs verpflichtend lesen muss.
Aber das bedeutet bei diesem Werk hier zum Glück nicht, dass es mir nicht gefällt – im Gegenteil.
Was mir an dem Buch unter anderem sehr gefällt, ist die sehr intelligente Konstruktion. Die Dialoge sind sehr natürlich, denn sie sind hart an der Grenze zur Sinnlosigkeit, wenn man sie mit der objektiven Hermeneutik (wer kennt diesen Alptraum auch?) analysieren würde – aber im Prinzip sehr nahe dran an der natürlichen Sprache, wo um eine Tatsache herumgeschlichen, herumgedeutet, drumrumgeredet wird und scheinbar ein völlig anderes Thema im Fokus steht. Aber als Leser spürt man dennoch, worum es wirklich geht.
Das mag ich, es erinnert mich an meine liebsten Filmdialoge und ich treffe es leider sehr selten in Büchern an.
Wurde Dir als Kind vorgelesen? Kannst Du Dich an eine der Geschichten erinnern?
Oh ja. Ich war in der Hinsicht ein Terror-Kind, denn ohne Musik oder eine Geschichte hat man mich nicht ins Bett bekommen.
Und das, was man heute in Kinderbüchern als Vorlesegeschichte findet, nach der ein Kind theoretisch in den Schlummer sinken sollte, hat bei mir bis heute eher den Effekt “Was? Schon vorbei? Noch eine!”
Bis ich schlief, konnte meine Mutter oder meine Oma schon mal gut und gerne dreißig Seiten eines Kinderbuchs lesen, manchmal auch mehr. Oder meine Oma hat mir stundenlang selbsterfundene Geschichten erzählt, bis ich nach zwei-drei Stunden mal schlief…
Als Kind ließ ich mir im Wechsel “Der Zauberer der Smaragdenstadt” oder “Onkel Fjodor” vorlesen. Vermutlich auch andere Bücher, aber an diese zwei erinnere ich mich besonders gut, da sofort das andere Buch vorgelesen werden musste, wenn das eine ausgelesen war.
Wir hatten aber auch Bücher aus der Bibliothek zu Hause.
Gibt es einen Protagonisten oder eine Protagonistin, in den / die die Du mal regelrecht verliebt warst?
Hm… ich neige nicht dazu, mich in fiktive Charaktere zu verlieben, das sage ich ganz ehrlich. Schon für (durchaus reale) Filmstars oder Musiker konnte ich mich nie begeistern.
Darum: Verliebt, nein.
Es gab aber einige Protagonisten, die ich einfach sehr, sehr cool fand (was der Fragestellung noch am Nächsten kommt), dazu gehört Lestat de Lioncourt aus den Werken von Anne Rice.
In welchem Buch würdest Du gern leben wollen?
Schwere Frage. Ich liebe viele Bücher. Und ich schreibe viele Bücher. Und ich liebe mein Leben, so wie ich es führe und wenn ich daran denke, was ich alles aufgeben müsste, wenn ich mich in ein Buch reinzaubern lasse…
Am Ehesten noch in den “Wächter”-Romanen von Lukianenko – dann aber bitte als Lichte oder Dunkle, die man nicht per Los als Opfer einem Vampir oder einem Tiermenschen zuteilen darf. Das wäre ein wenig ungemütlich.
Aber diese Welt, die scheinbar neben unserer existiert, bewegt mich, wann immer ich in sie eintauche.
Und ich könnte trotzdem sein, was ich bin – Studentin, Autorin, Bloggerin und glücklich mit meinem Leben.
Welche drei Bücher würdest Dunicht mehr hergeben wollen?
In der Reihenfolge, in der sie mir eingefallen sind:
1. Sally Perell “Ich war Hitlerjunge Salomon”
Der Autor war bei uns an der Schule und hat eine Lesung gehalten, anschließend Bücher signiert. Es ist also eins von zwei Büchern, das ich besitze, welches vom Autor signiert ist.
Ich werde die Emotionen, die ich beim Lesen hatte, niemals vergessen. Und auch die Emotionen während der Autorenlesung und der Podiumsdiskussion nicht.
Solche Bücher gehen mir an die Nieren, aber sie sind wichtig.
Auch dieses Buch hat eine Geschichte, sehr ausführlich habe ich diese schon mal für die Weltenschmiede aufgeschrieben.
Es ist ein wunderbares, sehr inspirierendes Buch, das mich beim Lesen auch immer an die Geschichte erinnert, wie es zu mir kam.
3. Florian Waldner “Eisklinge”
Von diesem Buch wurden nur wenige Exemplare (ich glaube, nicht mehr als 60 Stück) vom Autor im Selbstverlag herausgegeben.
Ich bekam meine Ausgabe vom Autoren selbst geschenkt, mit einer wunderbaren Widmung auf der ersten Seite.
Es handelt sich um ein Jugendbuch aus dem Genre High-Fantasy und handelt von einem Abenteurer, der eigentlich nur seine Ruhe will… und ins Abenteuer seines Lebens schlittert.
Ein Lieblingssatz aus einem Buch?
Da gibt es Einige…
,,Es ist nicht gut, wenn wir nur unseren Träumen nachhängen und vergessen zu leben, glaub mir.”
(Albus Dumbledore)
(Albus Dumbledore)
„Menschen, die immer nur auf einen Punkt starren, bis es kokelt, qualmt, zündelt, sind mir nie geheuer gewesen“
(Günter Grass)
Das sind die, die ich zufällig zur Hand hatte. Aber Sätze aus Büchern könnte ich eigentlich an sehr lange Ketten aufreihen und mit mir herumtragen
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Haben euch die Fragen gefallen? Dann nehmt einfach das Stöckchen mit und beantwortet ganz ohne Verlinkungszwang die Fragen auf eurem eigenen Blog! Viel Vergnügen!
Ooooh, wie schön, nun fliegt das Buchstöckchen auch im 3. Stockwerk des Kellers ;)
Sorry, das ich mich jetzt erst melde, die Woche hat mich verschüttet. Da du Anne Rice ja schon so oft leidenschaftlich erwähnt hast würde mcih interessieren: magst du eigentlich auch den verfilmten Lestat?
Buchstabenbunte Grüße von das A&O
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Ach je, na immerhin hast du dich jetzt wieder freigeschaufelt :).
Ich mag den verfilmten Lestat aus dem „Interview“-Fim, aber nicht den aus „Königin der Verdammten“. Den fand ich unpassend *g*.
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Das sind tolle Fragen.. vielleicht muss ich sie auch mal mitnehmen!
Wollte dir noch viel Erfolg beim NaNoWriMo wünschen!
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Das darfst du gerne tun! :)
Und danke schön!
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