Titel: Drachenglut
Autor: Jonathan Stroud
Verlag: Boje Verlag
Genre: Fantasy
Altersempfehlung: ab 12
Seiten: 316
Format: Hardcover
ISBN: 3-414-82027-7
Die Ausgabe, die ich zur Verfügung habe, gibt es nicht mehr – aber beim Fischerverlag bekommt man noch das Taschenbuch.
Was mich von Anfang an einfing, war die teilwiese extrem poetische Sprache. Wann immer aus der Sicht des Drachen berichtet wurde, spürte ich regelrecht dieses Fremdartige, Böse und Uralte, das tief unter der Erde schlummerte und sich nun langsam regt. Stroud ist ein großartiger Erzähler und das merkt man.
Ein uraltes Kreuz wird vom neuen, enthusiastischen Pfarrer geborgen. Gleichzeitig passiert einem Jungen, der auf einer Sommerwiese einschläft, etwas sehr Seltsames. Und die alteingesessenen Einwohner des Dorfes mögen es gar nicht, wenn die alten Geheimnisse ans Licht gebracht werden. Denn sie alle fürchten die schrecklichen Konsequenzen.
Cover:
Das ist ziemlich minimalistisch – dunkelroter, fast schwarzer Grund und ein glühendes Drachenauge.
Angesichts dessen, dass „Drachenglut“ nach dem Erfolg von „Barthimäus“ wieder vermehrt nachgefragt und aufgelegt wurde, bin ich froh, dass das Cover minimalistisch blieb und man nicht versucht hat, eine optische Ähnlichkeit mit „Barthimäus“ zu erreichen. Machen Verlage ja teilweise sehr gern.
Und man sieht dem Buch sofort an, dass hier recht ernste und bisweilen düstere Fantasy auf den Leser zukommt. Finde ich gut gelöst.
Inhalt:
Das Buch fängt surreal-poetisch an. Da ist dieser unbekannte Junge, der auf der Wiese liegt und träumt. Und da sind die seltsamen Vorgänge, die mit ihm geschehen, während er es gar nicht so richtig wahrnimmt. Dazu in einer bildhaft-poetischen, wunderschönen Sprache, die einen sofort ins Buch hineinzieht, obwohl eigentlich noch gar nichts passiert ist.
Und dann ein heftiger Cut in eine Welt der Normalität und der Alltagssorgen eines jungen Pfarrers, der irgendwie nicht so richtig bei den Einheimischen ankommen kann.
Als Leser fragt man sich natürlich, wie diese zwei Ereignisse zusammenhängen können – und bekommt die Antwort in unendlich kleinen Häppchen nacheinander geliefert. Die Verbindung alter christlicher und vorchristlicher Legenden mit der typischen Problematik eines kleinen „Jeder-kennt-jeden“-Dorfes schafft eine für mich spannende Atmosphäre – und eine schlüssige Erklärung für all die merkwürdigen Ereignisse, die im Laufe dieses Buches auftreten.
Sprache:
Die Sprache… Schade, dass ich nur einmal und nur fünf Feuerflocken dafür vergeben kann.
Stroud zeigt sich hier von seiner poetischen Seite und erzeugt mit einigen wohlplatzierten und ungewöhnlichen Metaphern immer die passende Atmosphäre. Ich kann hier schwer mehr schreiben, ohne zu spoilern – aber hier steht jedes einzelne Wort, jede Silbe genau da, wo sie hingehört.
Fazit:
Wer sprachlich wundervoll verpackte All-Age-Fantasy sucht, ist mit „Drachenglut“ bestens bedient. Schön geschriebene, sehr intelligente Geschichte über Mut, Freundschaft, Machthunger und Vetternwirtschaft. Und was mit einem Menschen passiert, der sich die falschen Freunde sucht.
Ein Buch, das ich vermutlich immer mal wieder lesen werde, um tiefer in die moralischen Aspekte eintauchen zu können, die beim ersten Spannungslesen oft übersehen werden.
Hört sich gut an. Habe es gerade als Hörbuch aus der Onleihe runtergeladen. :)
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Den Schreibstil von Jonathan Stroud mag ich wirklich sehr…seit Lockwood & Co. bin ich wirklich sehr an weiteren Büchern von ihm interessiert :-) Ich sollte mir vielleicht mal weitere zulegen^^
LG Eva
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Ich würde vor allem die Bartimäus-Serie wärmstens weiterempfehlen :)
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Hallo!
Oh, ich glaube, auf diesem Blog kommt noch Einiges von Stroud, da wir beide den Autor und dessen Schreibstil sehr mögen :).
Also viel Spaß beim Schauen, welche Bücher von ihm hier noch verbloggt werden!
LG,
Evanesca
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Als Taschenbuch gibt’s das Buch noch beim Fischer Verlag: http://www.fischerverlage.de/buch/drachenglut/9783596809592
Bei deinem Amazon-Link ist als Autor nur „Stroud“ eingetragen, ohne Vornamen, deshalb gibt’s die falschen Ergebnisse.
LG, Julia
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Danke! Dann ersetze ich den Link heute Abend! Ich habe natürlich bei dem Verlag gesucht, bei dem meine Ausgabe erschienen ist.
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Und aktualisiert :)
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