Anne Rice und ihre Bücher haben mir den Startschuss für meine eigenen Vampirromane gegeben und ich folge ihrer Seite schon lange. Oft schreibt sie sehr weise Dinge und das ist eins davon, das ich gerne teile.
Bestimmt kennt ihr alle die Diskussionen zum Thema „Aber man darf doch nicht über X schreiben“ oder „Man sollte nur über das schreiben, was man kennt“ oder „Autor*in X kann als heterosexuelle*r/weiße*r/männlicher/weibliche/etc. Autor*in doch gar nicht wissen, was Minderheit Y fühlt und darf darum auch keine Bücher darüber schreiben“.
Anne Rice hat es sehr schön ausgedrückt – jede*r Autor*in darf und soll schreiben, worüber er oder sie schreiben möchte.
Natürlich gibt es Grenzfälle. Bücher können so suggestiv und in ihrer Botschaft jugendgefährdent sein, dass sie auf dem Index landen oder nur unter bestimmten Bedingungen volljährigen Lesern zugänglich gemacht werden dürfen.
Und natürlich gibt es Autor*innen, die versuchen über ein brisantes Thema zu schreiben und dabei aus Mangel an Recherche und schierer Unkenntnis Mist verfassen. Dabei unabsichtlich Menschen verletzen. Oder eine Welle der Empörung auslösen.
Aber hier können Verlage sagen: Wir veröffentlichen das nicht. Oder Lektoren sagen: Das stimmt nicht, bessere das nach.
Oder das Publikum kann in die Diskussion einsteigen und sagen, dass in Buch soundso Vieles falsch dargestellt wurde und damit für Problematiken sensibilisieren. Ich halte eine solche Diskussion für unglaublich fruchtbar, denn erst dadurch rückt ein Thema ins Rampenlicht, das normalerweise aus welchen Gründen auch immer totgeschwiegen wird.
Aber zu sagen „Darüber darf niemand schreiben“ oder „Darüber dürfen nur echte Betroffene schreiben“ würde unsere Literaturlandschaft merklich ausdünnen.
Was denkt ihr darüber?