
Titel: Bargh Barrowson. Chaos
Autoren: J.H. Praßl
Verlag: ACABUS Verlag
Genre: High Fantasy
Altersempfehlung: 16+
Seiten: 4592 KB entsprechen 692 Seiten
Format: EPUB
Coverdesign by: Umschlaggestaltung Marta Czerwinski, Motiv von J.H. Praßl
EAN: 9783862823970
Das Buch auf der Verlagshomepage
Ja, hier kommt sie, die Rezension des Buches, das „schuld“ daran ist, dass ich bis Ende 2015 keine anderen Rezensionsexemplare mehr angenommen und mich von Verlosungen weitestgehend ferngehalten habe.
Die Leserunde ist noch nicht ganz vorbei, wir diskutieren eigentlich immer noch miteinander, aber ich möchte dennoch meine Eindrücke erzählen.
Normalerweise bin ich eine Schnellleserin, aber auf leserunden.de gibt es die besondere Regel, dass man nur einen Abschnitt am Tag kommentieren darf. Da ich nicht weiterlese, bevor ich nicht was zum Abschnitt gesagt habe (sonst ist die Gefahr groß, versehentlich zu spoilern), war ich erst um Neujahr herum mit dem Buch fertig und dann hat es noch ein paar Tage gedauert, bis ich was zum letzten Abschnitt gesagt habe.
So weit, so Vorgeschichte.
Bei diesem Buch lohnt es sich, es so lange – und intensiv – zu lesen. Amalea ist eine Welt, die von Band zu Band in ihrer Komplexität wächst und man muss nach wie vor permanent mitdenken, denn die Geschichte ist keine Einfache. Figuren wandeln sich, müssen neu eingeschätzt werden oder offenbaren Seiten an sich, die man so nicht vermutet hätte.
Freunde werden zu Feinden und umgekehrt – oder auch nicht. Gleichzeitig werden einige Zusammenhänge immer klarer, sodass das Miträtseln einfach immer mehr Spaß macht.
Cover:
Ich liebe dieses Konzept. Dieses „Wir nehmen das gleiche Motiv. Aber wir lassen den Hintergrund zunehmend dunkler werden und dafür spielen wir mit der Typografie und dem Symbol in der Mitte“.
Band drei ist dann schon… sehr grau. Sehr dunkel. Das in Verbindung mit dem Bandtitel passt sehr gut zusammen, auch wenn ich dazu ohne massiv zu spoilern nichts Genaueres sagen kann.
Sieht auch auf dem TUCAN Reader am Handy sehr gut aus, wenn auch noch einen Ticken dunkler als in der Abbildung im Blogpost.
Ein Highlight ist für mich hier erneut die Zeichnung der titelgebenden Figur. Ja, das ist für mich Bargh. Aber sowas von. Von den Zöpfen im Bart bis zum Grinsen. Perfekt.
Inhalt:
Die Truppe bekommt den Auftrag, einen heiligen Mann nach Billus zu holen.
Doch das erweist sich als schwieriger, als gedacht. Erst ist er nicht dort, wo man ihn eigentlich vermutet hätte und dann weigert er sich, mitzukommen. Das wiederum bringt Ereignisse ins Rollen, die aus den schlimmsten vorstellbaren Alpträumen stammen könnten und zieht bis zum Ende des Buches noch sehr weite Kreise.
Neben mehreren zum ersten Mal bereisten Regionen, neuen Freunden und neuen – mächtigen – Gegnern kristallisiert sich auch langsam heraus, wer die wirkliche Hauptfigur dieser Reihe ist.
Jeder Charakter muss Änderungen hinnehmen und lernen, Kompromisse zwischen dem Auftrag und den persönlichen Wertevorstellungen zu schließen.
An keiner Stelle hatte ich das Gefühl, mich zu langweilen oder eine Lückenbüßerszene zu lesen. Ich habe mit den Figuren gelitten und mich gefreut, mir vor Ärger über so manche Entwicklungen die Hand gegen die Stirn geschlagen (und es dabei übertrieben) und eifrig mitgerätselt.
Als leidenschaftliche Conlangerin war es für mich eine schöne Überraschung, ein fiktionalisiertes Russisch in einigen Teilen des Buches vorzufinden. Ich musste herzhaft lachen, denn ich wusste anders als die Romanfiguren zu jedem Zeitpunkt, was genau die Einheimischen gesagt haben. Und das ist nicht immer gerade das Feinste, was man von sich geben kann.
Ein weiteres Highlight waren die Songtexte. Für einen Song erhielten die Autoren direkt die Erlaubnis, ihn zu nutzen. Bei einem anderen Song allerdings leider nicht – was sie prompt für eine Um- und Neudichtung nutzten, die besser zu den Ereignissen im Roman und der beschriebenen Szene gepasst hat. Die Worte entfalteten einen unglaublichen Sog und geisterten noch lange durch meinen Kopf.
Einige Sachen waren dagegen subtiler – wie beispielsweise, dass ich an der Sprache immer erkennen konnte, aus wessen Sicht gerade erzählt wird. Auch wenn ich nicht sagen könnte, woher ich es wusste, einige Figuren erhielten zum ersten Mal eigene Abschnitte aus deren Sicht. Trotzdem wusste ich sofort: „Ah, da spricht Figur soundso“.
Sprachlich insgesamt sogar noch runder als die Vorbände.
Ich liebe diese Reihe und ich liebe Band 3.
Die Handlung spitzt sich immer mehr zu und es wird klarer, wie groß der epische Krieg ist, in den unsere Figuren da reingezogen wurden.
Gleichzeitig bleibe ich mit einem guten Gefühl zurück. Die allerwichtigsten Fragen wurden gelöst, die drängendsten Fäden miteinander versponnen.
Trotzdem bleiben viele Fragen offen und ich freue mich auf Band 4 und habe so manche Theorie dazu, wie es weitergehen könnte.
Auch für Band 3 eine absolute Leseempfehlung.
Disclaimer: Ich bekam ein Exemplar des Buches für die Leserunde auf leserunde.de. Vielen Dank dafür an den Verlag! Aber das Buch hätte mir genauso gut gefallen, wenn ich es selbst gekauft hätte. Ernsthaft. Diese Reihe ist eine wunderbare Entdeckung!
Ich hab mir die ersten beiden Bände in der Buchhandlung angeschaut, sehr schickes Design. Leider hat mich absolut nichts am Klappentext angesprochen, deshalb bin ich sehr zögerlich, was einen Kauf angeht. Ich habe schon einige gute Rezis dazu gelesen, aber noch reizt es mich nicht. Vielleicht, wenn es die Komplettbox gibt? ;-)
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Jetzt weiß ich gerade gar nicht, wie nah der Klappentext dran ist an der Realität… Mal schnell Klappentexte googeln…
Okay, der Klappentext gerade zu Teil 1 liest sich noch ein wenig konventionell, dabei ist die Geschichte an sich eigentlich ziemlich ungewöhnlich. Klar, es fängt scheinbar mit der klassischen Heldenreise an, aber die Story wird dann immer komplexer.
Die zwei Autoren sind PnP’ler und mögen Nerdiges. Und das merkt man der einen oder anderen Passage an.
(Und in Band 3 basiert ein Song im Buch auf Rammsteins „Sonne“ – meine absolute Lieblingsband…)
Mir gefällt die Reihe sehr gut :) und als Sprachenfanatikerin und Weltenbaufreak habe ich meine helle Freude an den vielen Sprachen, Ländern und Wesen.
Was natürlich keine Garantie ist, dass es auch dir gefallen würd ^^
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