Titel: Basaltblitz – die Geburt eines Helden
Autor: Markus Tillmanns
Verlag: Amazon Create Space / Selfpublishing
Genre: Fantasy / Urban Fantasy
Altersempfehlung: ab 14
Seiten: 2559 KB entsprechen 110 Seiten
Format: Kindle eBook
Coverdesign by: Indra Renovstyawan
ASIN: B0143GWWIO
Das Buch auf der Homepage des Autors und auf Amazon
Es ist schwer, so ein kurzes Buch zu beschreiben, ohne sofort alles zu verraten, fürchte ich.
Es geht um Superhelden.
Und es ist eine völlig abgedrehte Geschichte.
Allerdings sehr kurz.
Und es ist kein Comic, sondern vom Format her eher der Auftakt zu einem dreibändigen Serial, für einen Roman ist es zu kurz und das Ende zu offen.
Ich mochte die Idee, ich fand weite Teile des Buches entweder spannend oder ziemlich witzig und hatte auf alle Fälle Spaß beim Lesen.
Cover:
Das Einzige, woran ich etwas auszusetzen hätte, wäre die Lesbarkeit der Schrift bei „Fantasy-Roman von Markus Tillmanns“ , weil es natürlich in weiß auf hellblauem Grund nicht perfekt zu lesen ist. Aber das ist Meckern auf fast schon übertrieben hohem Niveau.
Abgesehen davon ist das ein hochprofessionell gezeichnetes Cover, das zumindest für mich auch sofort den Flair eines Comiccovers hatte. Ein Superheld mit allem was dazugehört – Cape, wallende Haare, Superkräfte und unbeteiligter Blick – und eine tolle Hochhauskulisse. Auch die Farben sind schön aufeinander abgestimmt. Das Buch wäre definitiv ein Coverkauf geworden, wenn ich es im Buchladen gesehen hätte.
Inhalt:
Nick ist ein ganz normaler Junge – eher klein und schmächtig für sein Alter, wird er von seinen Klassenkameraden teilweise brutal gedemütigt und gemobbt. Da hilft nur die Flucht in die fernen Welten der Helden aus seinen Lieblingscomics. DIE hätten bestimmt keine Probleme mit unliebsamen Mitschülern!
Doch dann kommt der geheimnisvolle Neue in die Klasse und bringt einen Kometen mit – den Nick prompt verspeist. Nur um am Morgen darauf als Superheld aufzuwachen.
Das ergibt alles nicht wirklich einen Sinn? Muss es auch nicht. Langsam kristallisiert sich heraus, wieso es zu Nicks Umwandlung zum Superhelden kommt und es gibt eine charmante Erklärung dafür, wieso eigentlich niemand einen Superhelden erkennt, auch wenn der gar nicht maskiert ist. Und natürlich gibt es einen übermächtigen Gegner UND eine ganz besonders lästige Schwachstelle.
Hier hätte ich mir gewünscht, dass das Buch ein wenig länger gewesen wäre und man als Leser zumindest einige Erklärungen bereits in Band 1 erhalten hätte. Die Handlung bewegt sich so rasant fort, dass teilweise gar kein Raum für genauere Überlegungen bleibt. Wieso kriegt er ausgerechnet DIE Schwäche, die er gekriegt hat? Wo kommt dieser seltsame Komet her? Was ist da eigentlich los?
Bei Kurzromanen und Serials habe ich kein Problem mit extrem offenen Enden – das Konzept ist aus Fernsehserien ja hinreichend bekannt – aber ich hätte mir trotzdem im Mittelfeld ein paar zusätzliche Ruhepole und die eine oder andere Erklärung gewünscht. So ging es für meinen Geschmack einen Tick zu hastig durch die Handlung und besonders im hinteren Drittel hatte ich andauernd viele Fragezeichen im Gesicht.
Sprache:
Sprachlich ist das Buch sehr souverän. Ich habe kein einziges Mal gestockt, mich in meiner Immersion gestört gefühlt oder ein „So würde das doch kein Mensch sagen“ im Kopf gehabt.
Dank der flüssigen Schreibe und dem sehr lockeren Stil fühlte ich mich auf alle Fälle die ganze Zeit über bestens unterhalten. Vielleicht war darum das Buch so schnell vorbei?
Fazit:
Wer ein rasantes, kurzes Buch für Zwischendurch sucht, das gleichzeitig unterhaltsam und gut geschrieben ist, für den ist „Basaltblitz“ das Richtige.
Für mich persönlich war es der Kürze fast zu viel und ich hätte mir oft eine Verschnaufpause oder zumindest etwas weniger dicht aneinandergepackte Handlung gewünscht, aber wer eine stark komprimierte Folge einer Superheldenserie in Buchformat zu schätzen weiß, den wird das nicht stören.
Tolles Cover, eine souveräne Sprachbeherrschung und eine neugierig machende Geschichte mit Luft nach oben für die Folgebände – in denen dann hoffentlich all das aufgelöst wird, was die Fragezeichen über meinem Kopf in Band 1 verursacht hat.
Disclaimer: Danke an Markus Tillmanns für das Rezensionsexemplar!