Zu meiner Schande muss ich gestehen, noch nie die Beantwortung eines Tags oder Awards so in die Länge gezogen zu haben. Die Nominierung von Doerkygraphy ereilte mich im Mai dieses Jahres und jetzt haben wir bereits April 2016. Aber irgendwie war 2015 so voll von allen möglichen Dingen, dass ich keine Zeit fand, um euch sieben Dinge über mich zu verraten…
Danke jedenfalls noch mal an Dirk für die Nominierung!
Die Regeln des One Lovely Blog Award
- Bedanke Dich bei der Person, die Dich nominiert hat und verlinke sie in Deinem Post. – das hätte ich oben erledigt
- Liste die Regeln auf. – das hätte ich hiermit erledigt
- Veröffentliche sieben Fakten über Dich. – kommt sofort!
- Nominiere weitere Blogger und teile ihnen das mit. – Wie immer habe ich keine Ahnung, wer überhaupt will, Zeit und/oder Lust hat. Ich werde einfach die ersten sieben Leute, die den Award von mir haben wollen und mich als Awardgeber verlinken, unten meinerseits verlinken :D.
Und hier kommen meine sieben Fakten:
- Über das Schreiben
Ich neige dazu, meine Kapitel so zu schreiben, wie andere Leute Kurzgeschichten. Das heißt: Ich steige mittendrin ein und höre an der spannendsten Stelle auf. Das bedeutet im Klartext, dass sich meine Romane vor allem in der Mitte und gegen Ende mehr wie eine Aneinanderreihung von mehr oder weniger zusammenhängenden Ereignissen lesen.
Wenn ich das dann überarbeite, denke ich mir „Was habe ich mir dabei gedacht?“ und muss an diese seltsamen Rumpfkapitel noch dringend Anfang und einen ordentlichen Schluss anfügen. Das ist einer der Gründe (neben meiner Neigung dazu, Sachen auf die ich keine Lust habe in der Rohfassung einfach auszusparen), aus dem meine Bücher beim Überarbeiten immer länger werden als die Rohfassung.
2. Über das Netzwerken
Mein liebstes Social-Network ist Twitter. Ich mag es lieber, als Facebook, weil es keinen komischen Selektiermechanismus hat. Mir wird einfach nacheinander alles angezeigt und ich entscheide, ob ich damit interagieren will oder nicht.
Außerdem kamen auf Twitter schon oft inspirierende Gespräche zu Stande, die dann wiederum zu Blogposts hier führten, wodurch die tollen Gespräche sich dann auf meinem Blog fortsetzten.
Facebook ist mir außerdem zu verbuggt und tut manchmal seltsame Dinge, die keinen Sinn ergeben. Es ist ein notwendiges Übel, aber oft ärgere ich mich damit nur herum.
Auch wenn mich die Kommentare auf meiner Facebookseite dann oft für den Ärger entschädigen, den ich mit diesem Portal habe. Ich freue mich nach wie vor über jeden davon!
3. Über Zwischenmenschliches
Irgendwann habe ich verstanden, dass nicht mein Umfeld mich bestimmt, sondern ich mein Umfeld. Darum umgebe ich mich am Liebsten mit Menschen, die selbst in irgendeiner Weise kreativ tätig sind. Entweder, indem ich in Autorenforen und Autorengruppen mitmische oder indem ich mich tatsächlich live und in Farbe mit Autoren treffe.
Es sind unfassbar fröhliche, lebenslustige Menschen und weit weg vom klassischen Autorenbild des betrunkenen Eigenbrötlers.
4. Über Genussmittel im Allgemeinen
Nichttrinkerin, Nichtraucherin und auch sonst keine Konsumentin von irgendetwas, das härter ist als Schokolade ;-).
Und das kommuniziere ich auch nach außen.
Auf zu viel Rauch reagiere ich allergisch und bin dann am Folgetag – oder im schlimmsten Fall auch länger – gesundheitlich außer Gefecht gesetzt und Alkohol… schmeckt mir nicht. Ich finde schon den Geruch so abstoßend, dass ich gar nicht erst daran nippen will.
Bei Schokolade tobe ich mich dafür umso kreativer aus. Dunkel soll sie sein. Und am Besten irgendwie exotisch. Die schrägste Schokoladensorte meines Lebens war „Zartbitter, Tomaten, Meersalz“ und ich habe noch nie etwas Köstlicheres probiert. Oder Himbeere-Basilikum.
Wer es nicht ganz so exotisch mag, der könnte durchaus an „dunkle Schokolade + Orangenmus“ Gefallen finden.
5. Über Eissorten im Besonderen
Wenn ich eingeladen werde, bestelle ich zwei Kugeln. Wenn ich selbst zahle, dann lieber drei.
Ich habe dabei keine Lieblingseissorte, bevorzuge aber Cafés, in denen es nicht nur die üblichen Verdächtigen „Vanille, Schoko, Erdbeer“ gibt. Weder Vanille noch Erdbeere mag ich als Eissorte sonderlich, Vanille eigentlich nur in Kombination mit einer fruchtigen oder schokoladigen Sauce oder zu Obst. Erdbeere gar nicht.
Wenn ich kann, probiere ich neue und exotische Eissorten. Dabei kombiniere ich immer entweder zwei fruchtige Sorten mit einer cremigen Sorte oder umgekehrt. Beispielsweise „Dunkle Schokolade, Zitrone, Cookieteig“ oder „Mango, Kaffee, Zitrone“ oder irgendwie so.
6. Über das Bloggen
Ich blogge seit 2007, weil ich damals gesehen habe, dass eine Mitschülerin von mir sowas hat und ich auch wollte. Also habe ich ohne Sinn und Verstand einen Blog aufgemacht (damals noch bei Blogspot) und losgelegt.
Inzwischen kann ich nicht mehr ohne das Bloggen und betreibe – wenn man den als Homepage genutzten Blog meiner Lektoratsfirma mitzählt – inzwischen vier Stück und beteilige mich an einem weiteren Onlinemagazin.
Es gibt einfach zu viele Dinge, über die ich gerne irgendetwas erzähle und das alles auf einer Webpräsenz gäbe nur undurchdringbares Chaos.
7. Über die Selbstständigkeit
Mit dem Gedanken, unter die Lektoren zu gehen, spiele ich schon recht lange. Aber erst jetzt habe ich es auch tatsächlich umgesetzt, siehe https://phoenixlektorat.wordpress.com/ – das noch eine professionelle Domain erhält. Ich musste mich ohnehin als Freiberuflerin anmelden, da ich ja auch Einkünfte als Autorin ordentlich angeben (und ab einer gewissen Menge versteuern) muss. Nach langen Gesprächen und viel Grübelei erfuhr ich, dass unter „Journalistische Arbeiten“ nicht nur das Schreiben von Büchern fällt, auch Lektoratsdienste gehören dazu.
Jetzt oder nie – ich ergriff die Gelegenheit, bereits Erfahrung zu sammeln, obwohl ich noch ungefähr anderthalb Jahre studieren werde und die Firma zu gründen.
Denn je länger ich es aufgeschoben hätte, desto weniger hätte ich mich getraut.
Falls also von meinen Lesern jemand eine freie Lektorin sucht… ;-)
Ich hätte noch den einen oder anderen Tag, den ich mal beantworten sollte, aber vorerst gibt es diesen hier. Fandet ihr die Informationen über mich interessant?
Ein wirklich schöner Award und spannende Antworten! :-)
Danke dafür!
xx Vie von http://viejola.de
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Ja, sehr interessant!
Wenn du bei dunkler Schokolade anfängst von Prozent zu reden, klingt das doch fast so hart wie bei den Alkoholikern, oder? „Schon mal die 90%ige probiert?“ (Ja, die gibts wirklich.) :P
Zum Lektorat kann ich nur sagen, probieren geht über studieren! Gerade kleine Verlage scheinen auch öfter (oder sogar nur) Einsteigern eine Chance zu geben. Vielleicht lohnt es sich auch, darüber nachzudenken, ob du nur einsprachig oder auch mehrsprachig (also im Vergleich mit dem Original) arbeiten willst, da ergeben sich wieder andere Möglichkeiten.
LG.
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Ich habe sogar schon mal die 99er Schokolade probiert, aber die fand ich dann nicht mehr lecker. Lecker finde ich Schokolade zwischen 50% und 85%. Alles darunter ist mir zu süß (besonders weiße Schokolade). Ist also weniger ein „Es muss ganz hoch sein“, als vielmehr ein „Zu viel Milch schmeckt mir da nicht“.
Wenn ein Kleinverlag mich beauftragt, bin ich ja wirklich auf Wolke sieben! :D Es ist ja auch eine Preisfrage. Ich bin mit meinen Preisen mehr im unteren Segment dessen, was man nehmen sollte, ohne Dumping zu betreiben. Langjährige, erfahrene und „berühmte“ Lektoren nehmen natürlich da ganz andere Summen, als ich :D.
An Lektorat von Übersetzungen habe ich um ehrlich zu sein gar nicht gedacht, das ist ja noch mal eine Sparte für sich.
LG,
Evanesca
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Ja, so gehts mir auch! Normale Milka vertrage ich inzwischen fast nicht mehr …
Ich kenne mich noch nicht sooo gut aus, aber bei Übersetzungen ist meist schon irgendeine Qualifikation in der Ausgangssprache nötig. Auch in zB Englisch. Alltagssprachniveau heißt ja noch lange nicht, dass man professionell damit arbeiten kann, aber ich nehme an, das muss ich dir nicht erst erzählen. ;)
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Das ist fast ein Zuckerschock, oder? :O Ich finde es ein bisschen traurig, dass viele Lebensmittel so süß schmecken, dass man gar keinen anderen Eigengeschmack mehr rausmerkt :/
Naja, ich habe ein abgeschlossenes Englischstudium, das wäre nicht das Problem. Ich war nur nie eine besondere Leuchte in Übersetzungen, wenn ich ehrlich bin :D. Ich könnte dir eine Kurzgeschichte auf Englisch schreiben, die wirkt wie von einem Native Speaker. Aber meine Übersetzungen lesen sich immer sehr holprig :O – auch dafür muss man ein Talent haben.
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Naja, beim Lektorat geht es ja darum, dass sich die Übersetzung flüssig liest. Wie gutes Deutsch eben, nicht wie Deutsch mit englischer Grammatik, you know? xD
Talent ist auf jeden Fall ein Teil davon, aber auch beim Übersetzen gehört Wissen und Übung dazu. Wenn das nicht mindestens genauso wichtig oder wichtiger wäre, würde ich es nicht studieren. :P In der Hinsicht ist es wie Schreiben!
Lustigerweise habe ich nie ernsthaft versucht, auf Englisch zu schreiben. Das überlasse ich doch lieber den (annähernd) Muttersprachlern, so wie ich bei meiner Muttersprache bleibe.
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Nein, darum geht es im Lektorat nicht :D. Das, was du meinst, ist das Lektorat bei Übersetzungen (wenn ein Verlag Lizenztitel einkauft und noch mal einen auf Übersetzungen spezialisierten Lektoren über die Übersetzung gucken lässt).
Aber das, was ich mache, ist etwas ganz anderes. Man kann auch deutsche Texte lektorieren – und zwar auf inhaltliche Aspekte (Plotlöcher, runde Figuren, sinnvoller Spannungsbogen, keine Weltenbaufehler). Nicht zu verwechseln mit dem Korrektorat (biete ich auch an, ist billiger), wo man dann die Rechtschreibfehler beseitigt.
Klar, Wissen und Übung gehört immer dazu. Ich bin froh, dass das nur mal ein einziges Seminar war und ich dann nie wieder übersetzen musste. Es ist einfach nicht meins.
Dir wünsche ich mit dem Studium viel Erfolg!
Meine Muttersprache ist Russisch – aber ich kann in der kein literarisches Schreiben, weil ich zu ungeübt bin. Dass ich dagegen gut auf Englisch schreiben kann, liegt daran, dass das mal meine Prokrastinationstaktik im Unterricht war. Wenn mir in der Schule in Englisch langweilig war, schrieb ich auf Englisch eine Geschichte – und wenn die Lehrerin dann meinte, ich würde was „Fachfremdes“ tun, dann zeigte ich ihr die Geschichten und zog mich aus der Affäre.
Dadurch schrieb ich in meiner Schulzeit mehr auf Englisch als auf Deutsch, wenn ich ehrlich bin.
Jetzt schreibe ich fast nur noch Lyrik auf Englisch, weil es keinen Bedarf gibt, Prosa auf Englisch zu verfassen. Aber nach ein paar rostigen Versuchen könnte ich wieder :).
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Ja, das hab ich gemeint … Die Begriffe und Unterschiede sind mir schon auch bekannt. :)
Danke! Und dir auch viel Erfolg mit dem Lektorat/Korrektorat!
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Schriftsprache ist eh immer was Missverständliches. Ich war nur momentan sehr verwirrt, weil ich natürlich genau wusste, was ich gegründet habe und was nicht :D.
Danke schön! :D
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