
Titel: Der Psi-Effekt – 6:42 Uhr
Autorin: Alva Furisto
Verlag: bookhouse Verlag
Genre: Thriller
Seiten: 2930 kb entsprechen 471 Seiten
Format: eBook
ISBN: 978-9963-53-371-8
Das Buch auf der Verlagshomepage
Ein Buch über eine Autorin, die ein Buch geschrieben hat. Und zwar ein Fantasy-Buch, das tiefgründig ist und dessen Symbolik sich mit den Ereignissen verstrickt? Beuteschema.
Es kommt intelligente Kritik an der Institution Kirche vor? Beuteschema².
Das Ganze gepaart mit einem komplexen Plot, einer omnipotenten Terrororganisation und das Versprechen, dass nichts so ist, wie es scheint?
Da kann ich unmöglich nein sagen, wenn man mir so ein Buch als Rezensionsexemplar anbietet!
Es wundert mich nicht, dass ich das Buch dann innerhalb kürzester Zeit durch hatte. Ich habe es regelrecht inhaliert, weil ich das eBook offenhatte, wo ich ging und stand.
Cover:
Bonuspunkte dafür, dass es ein rein abstraktes Cover ist, ohne ein einziges Gesicht. Nichts gegen Coverkünstler, die Menschen auf ihre Cover setzen. Ich liebe alle Cover, die schön gemacht sind. Aber wenn auf allen Covern nur noch Menschen drauf sind … Ich glaube, ihr versteht, was ich meine.
Hier den Titel selbst vor einem schlichten und zerklüfteten Hintergrund in Szene zu setzen, ist eine tolle Lösung, die mich optisch sehr angesprochen hat und für mich auch sehr gut zum Inhalt des Buches passte.
Schade, dass hier kein konkreter Covergestalter angegeben ist, den ich in die Beschreibung und die Tags einfügen könnte. Was für eine tolle Arbeit!
Inhalt:
Wo fange ich an…
Dass ich den Cocktail, den der Klappentext verspricht, an und für sich für faszinierend genug hielt, um das Rezensionsexemplar sofort und zittrig vor Vorfreude anzunehmen, habe ich bereits erwähnt. Auch, dass ich das Buch anschließend regelrecht verschlungen habe, weil ich nicht aufhören konnte, zu lesen.
Aber auch abgesehen davon fand ich das Buch rundum spannend und die Figuren glaubwürdig. Als Atheistin musste ich bei den Diskussionen zwischen Anna und dem Bischof häufig schmunzeln, einfach weil ich diese Art der Diskussion an und für sich sehr gut aus eigener Erfahrung kenne. Nur hatte ich im Gegensatz zu Anna nie die Gelegenheit, all diese Dinge einem Bischof zu sagen. Wie die zwei sich dann trotzdem irgendwie zusammenraufen müssen, fand ich in dem Zusammenhang absolut authentisch und sehr unterhaltsam zu lesen.
Der Roman hat mehrere Erzählebenen und ist aus verschiedenen Perspektiven geschildert, arbeitet dabei auch mal gerne mit Cliffhangern und sehr geschickt platzierten Rückblenden. Dabei muss man als Leser natürlich gut mitdenken, um nachverfolgen zu können, was genau wann und warum passiert.
Einen kleinen Abzug gibt es von mir für das Ende. Wenn ich nicht wüsste, dass da noch was kommt, wäre ich an dieser Stelle nämlich ganz schön ausgerastet (und hätte deutlich mehr Feuerflocken abgezogen). Vielleicht liegt es an meiner Ausgabe (Rezensionsexemplar) und die Käufer des Buches bekommen die Info, dass ein zweiter Teil folgt – aber ich musste jedenfalls erstmal die Autorin anschreiben und fragen, ob meine Datei nicht fehlerhaft ist.
Sprache:
Alva Furisto kann erzählen und zwar so furios, wie ihr Name es bereits verspricht.
An den richtigen Stellen wird es nüchtern, emotional, chatauthentisch, spirituell und erotisch. An den richtigen Stellen ändert sich die Sprache genau so, wie sie muss.
Was mir außerdem sehr wichtig ist: Jede Figur hat ihre eigene Sprache erhalten. Man weiß bei einem Perspektivwechsel vom ersten Satz an, mit wem man zu rechnen hat und wer etwas gesagt hat oder sagen könnte.
Handwerklich also absolut sauber ausgeführt.
Ihr seht, ich habe hier nicht viel zu sagen. Wie es oft ist, wenn man etwas einfach ziemlich gut findet :D.
Fazit:
„Der Psi-Effekt – 6:42 Uhr“ macht Spaß. Es ist ein quasi wie zwei Bücher in einem – ein rasanter und actionreicher Thriller ebenso wie ein sehr intelligent erzählter, tiefgründiger Roman darüber, was die Welt scheinbar zusammenhält. Ein Roman, der mir manchmal schmerzlich realistisch erschien und bei dem ich das Gefühl hatte, dass er dazu in der Lage ist, unserer kaputten Gesellschaft den Spiegel hinzuhalten. Er zeigt zu deutlich auf, wie die Welt momentan ist, aber nicht zu sein hat.
Und das ist zumindest für mich bei zeitgenössischen Romanen fast das Wichtigste, dass sie in irgendeiner Weise auch eine Aussage über die Gesellschaft treffen.
Auf alle Fälle freue ich mich jetzt schon auf den zweiten Teil und wünsche der Autorin viel Erfolg. Dieses Buch verdient es, von möglichst vielen Menschen gelesen und verstanden zu werden.
Disclaimer: Ich bedanke mich beim bookhouse Verlag für das Rezensionsexemplar. Das waren sehr vergnügliche Lesestunden :)
Liebe Evanesca, tatsächlich stolpere ich heute erst über diese tolle Rezi. Wie konnte das passieren? Dafür entschuldige ich mich gaaaaaanz doll. Ich danke Dir für diese tolle Einschätzung. Und ich kann verstehen, wenn man bei dem Ende große Augen bekommt. Teil 2 ist bald da, versprochen und gern darfst du ihn testen und erfahren, was es denn nun alles auf sich hatte.
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Und ich war mir so sicher, du hättest sie längst gesehen! :D
Aber ich freue mich, dass du sie noch entdeckt hast und sie dir gut gefällt <3.
Und ich bin SOWAS von gespannt auf Band 2!
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