
Titel: Drachenfrieden
Autorin: C. M. Hafen
Verlag: O’Connell Press
Genre: Fantasy
Altersempfehlung: In Elternbegleitung kann das Buch auch von Kindern ab 8/9 Jahren gelesen werden (persönliche Einschätzung)
Seiten: 214 Seiten
Format: eBook
Coverdesign by: Bild von Asmus Koefoed, Gestaltung O’Connell Press
ISBN: 978-3945227626
ASIN: B071RCP5RL
Das Buch auf der Verlagshomepage
Ich wurde gefragt, ob ich Vorableserin für dieses Buch sein darf und… da fragt man mich noch?! Natürlich wollte ich <3.
Diese Reihe ist für mich etwas Besonderes. Ich lese eigentlich viel lieber Fantasy mit erwachsenen Protagonist*innen. Und überhaupt und sowieso. Aber trotzdem haben sich Silván, Ambro und Norwin von Anfang an in mein Herz geschlichen und sich dort festgekrallt. Wenn ich also nach meinem Lieblingsbuch über Drachen gefragt werde, dann heißt es von meiner Seite seit Band 1: „Die Trilogie vom Drachenvolk von Leotrim“.
Es tut weh, dass die Reihe damit zu Ende ist. So sehr, dass ich mehrere Tage lang kein anderes Buch lesen konnte, sobald das hier fertig war. Ich wollte der Geschichte noch etwas Exklusivraum in meinem Kopf geben, zumindest so lange, bis die Rezension getippt ist. Und dann vielleicht noch einen Tag oder zwei.
Die Anforderungen an einen Teil drei, an alle anderen ranzukommen, sind dann auch noch immer besonders hoch und gerade wenn man so ein Fangirl ist wie ich, liegt die Latte dann umso höher.
Aber hach, es war schön, ein letztes Mal nach Leotrim zu kommen. So richtig schön. Ich habe gelacht, ich habe geweint und ich habe imaginären Leuten die Haare gestreichelt und gesagt, dass alles gut wird.
Cover:
Ich finde die Cover bei dieser Trilogie ja unglaublich edel. Schlicht, einprägsam und einfach schön. Dieses Mal ist der Drache pink und das Drachenauge rot, der Rest ist wie immer aufgeteilt – Drachenauge im mittleren Drittel und oben und unten ein schlichtes Schwarz.
Hoffentlich gibt es von dieser Buchreihe irgendwann einen Hardcoverschuber, ich kann mir vorstellen, dass er unfassbar edel daherkommen würde, allein durch die Schönheit der Drachenschuppen.
Den würde ich sofort kaufen.
Inhalt:
Ambro folgt dem Ruf der „Mutter aller Wasser“ – zusammen mit Norwin macht er sich auf eine Reise, bei der er nicht nur mehr über Leotrim erfährt, sondern einige folgenschwere Erkenntnisse über sich selbst findet.
Aber auch Dakota und die scheinbar allwissende Chronistin müssen noch eine Menge Dinge über Leotrim – und sich selbst – herausfinden.
Carolin Hafen scheut nicht vor wirklich großen und schmerzhaften Themen zurück. Themen, die gleichzeitig so sensibel verpackt sind, dass ich nach wie vor eine Leseempfehlung für Kinder aussprechen kann (wenn auch unbedingt bei Jüngeren mit Eltern zusammen). Einiges davon sind Dinge, die können jede Familie treffen. Und dann stellt sich die Frage, wie man mit einem Kind über so ein Thema sprechen soll. Das ist eine der Stellen, an denen ich beim Lesen bitterlich geweint habe. Und es war gleichzeitig so wunderschön und so umsichtig geschrieben…
Andere Dinge sind metaphorisch und stärker verschlüsselt. Und gerade dadurch sehr weise. Menschen fürchten Veränderungen. Und zu viele Veränderungen auf einmal können unabsehbare Folgen haben. Zum Guten wie zum Schlechten.
Einige Fragen bleiben ungeklärt – aber irgendwie geht es mir da wie Ambro. Ich weiß gar nicht, ob ich die Antworten auf diese Fragen noch direkt aus dem Buch von der Autorin wirklich brauche – oder ob ich den Gedanken einfach noch ein bisschen Zeit geben soll, damit die Erkenntnis von selbst in mir heranreift.
Das war eine Stelle, die sich mir wie mit Widerhaken eingebrannt hat. Ambro würde inzwischen viele Fragen nicht mehr stellen – aber sein Vater würde ihm alle beantworten.
Und wo trifft man sich in diesem Fall? Das weiß so genau dann niemand…
Ich bin immer noch ganz verzaubert.
In einer Romanreihe, in der die Bedeutung von Sprache, von Geschichten, von Büchern und Träumen so hoch ist, muss auch die Sprache besonders sein. Und mir fallen so viele Kleinigkeiten auf, auf sprachlicher Ebene. Ich mag immer noch die Bedeutung von „Mowarisch“, die sich vermutlich nur für Menschen erschließt, die irgendwie mal mit einer slawischen Sprache zu tun hatten, in der „Mowa“ das Wort für Sprache ist. Und die leise Bedeutung, die in der Wahl genau DIESES Wortes mitschwingt.
Oder der Name Watchyn.
Oder… Es sind so viele Kleinigkeiten. So viele sprachliche, liebevolle Details. Bei den Namen, wo sie mir aufgefallen sind. Bei einigen anderen Dingen. Ich sage nur „Nerina“, wer das Buch kennt, weiß dann, was ich meine, ohne dass ich hier spoilern muss.
Und natürlich dieser feinfühlige Einsatz von Sprache, auch an schwierigen Stellen.
Fand ich auch dieses Mal wieder unglaublich schön.
Wie oben schon erwähnt – ein Buch, das mich tagelang nicht loslassen kann und bei dem ich einzelne Episoden und Passagen immer noch im Kopf herumdrehe und wende. Eins dieser Herzensbücher mit Widerhaken, die auch Monate später noch nachhallen werden, dessen bin ich mir sicher. Für mich gehört die Leotrim-Reihe mit zu den weisesten, schönsten und berührendsten Buchreihen, die ich je gelesen habe und ich bin froh, sie kennengelernt zu haben.
Das Buch ist für alle Menschen, die wissen, wie wichtig und machtvoll Worte sind – oder die sich daran erinnern wollen. Für alle, die in die Magie von Geschichten eintauchen wollen. Und für alle, die wissen, dass es im Leben eines Menschen mehr Übergangszeiten gibt als die vom Jugendlichen zum Erwachsenen.
Wunderschön und ein echtes Sehnsuchtsbuch, auch nachdem das letzte Wort gelesen ist.
Disclaimer: Danke an Autorin und Verlag für das Vorab-Rezensionsexemplar. Ihr habt damit einen Fan der Reihe sehr glücklich gemacht <3
Hat dies auf Willkommen @ Schreiblaune rebloggt und kommentierte:
Große Freude – Danke! :)
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Hat dies auf Carolin M. Hafen rebloggt und kommentierte:
Die erste Rezension ist da. Vielen Dank, Evanesca!
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