#LOVEWRITINGCHALLENGE – Tag 17 – Familie

Familie ist ein schönes Thema und ich habe mich gefreut, es in der Themenvorschau zu finden. Auch wenn es mir ein wenig schwer fällt, es vom Thema „Liebe“ eindeutig abzugrenzen, eben weil für mich das Thema nicht nur die romantische Liebe umfasst, sondern eben auch die Liebe innerhalb Familie. Aber… ich gebe mir dann mal Mühe :D.

Leider kann ich nichts über die verkorksten Familienverhältnisse in „MV“ erzählen, ohne massiv zu spoilern, aber ich habe ja noch andere Romanprojekte, in denen Familien eine Rolle spielen.

Aber ich mache mir beim Schreiben immer wieder eins bewusst: Die Kernfamilie, wie man sie sich heute meist vorstellt und die als das „traditionelle Familienbild“ gilt (ja, man sieht an den Gänsefüßchen, was ich davon halte), hat sich eigentlich erst in den letzten sechzig-siebzig Jahren entwickelt – und zum Glück ist die Gesellschaft inzwischen so weit offener, dass von diesem Bild auch mal wieder abgerückt werden kann.

Was ich schreibe, ist Fantasy. Und zwar meist entweder High (zumindest nenne ich das so, auch wenn es eigentlich streng genommen was anderes sein müsste *grübel*) oder Historisch. Und es wäre sowas von lächerlich, in beiden Fällen das heutige (ohnehin sich gerade wandelnde) Familienbild aufzudrücken. Ich versuche, soweit es spoilerfrei möglich ist, ein wenig über die verwendeten Familienbilder in meinen Büchern zu berichten.

#Unparallel

Familienbande spielen von Anfang an eine wichtige Rolle. Es ist die schreckliche Tat eines angeblichen Familienmitglieds, die die Ereignisse für Y. überhaupt erst ins Rollen bringt – und ihr Zufluchtsort erweist sich als die Heimat ihrer wirklichen Familie.
Doch nur weil die verlorene Tochter nach langer Zeit zurückgekehrt ist, heißt das nicht, dass die Familie sie mit offenen Armen begrüßen und automatisch lieben muss. Das ist ein Trugschluss, der mir oft in fiktiven Geschichten begegnet und da sind mir Familien wie beim „Lied von Eis und Feuer“ doch lieber – da ist das ganze Spektrum von abgöttischer Liebe einander gegenüber bis hin zu ungesunder, inzestuöser Besessenheit und abgrundtiefem Hass vorhanden.
Y. sehnt sich allerdings so sehr danach, endlich von einer Familie aufgefangen zu werden, dass sie die negativen Seiten des Familienlebens lange nicht sieht oder zu ignorieren versucht. Dazu habe ich eine Welt geschaffen, in der zumindest in Y.’s Gesellschaftsschicht eine recht große Distanz herrscht – Kinder und Jugendliche sehen ihre Eltern nur an genau vorgesehenen Tagen, eine enge Bindung von Mutter und Kind existiert praktisch nicht und die Bindung an Geschwister ist selten enger als die an gleichaltrige Jugendliche. Der Vater spielt überhaupt keine Bedeutung in der Kultur der Menschen. Was es Y. nicht gerade leicht macht, Dinge über ihre Familie herauszufinden.

Anders sieht es in einer anderen Gesellschaftsschicht aus, wo die Familie viel enger zusammenwachsen darf und die Eltern ihre Kinder auch wirklich aufziehen. Aber auch da geht es nicht immer rosig zu und ich habe mich selbst überrascht, als mir beim Schreiben aufging, WIE wenig rosig es da zugeht…

#7Leben

Band 1 spielt in der Römerzeit. Und wer sich ein wenig mit dem Familienbild der Römer befasst hat, weiß, dass es nicht gerade gerecht zugeht. Rechte hat eigentlich nur der Pater Familias, Ehen werden eher aus politischem Kalkül geschlossen und die jungen Frauen sind dabei oftmals fast noch Kinder.
Von den Frauen erwartet man, dass sie das Haus verwalten können – und Söhne zur Welt bringen.
Aber auch verheiratete Söhne sind unter Umständen nicht frei – solange sie nicht selbst Pater Familias sind – ihre Väter also noch leben – sind auch sie ihnen untergeordnet und nur eingeschränkt frei in ihrem Handeln.
Meine Protagonistin gehört zu denen, die sehr jung verheiratet werden. Und ihr künftiger Ehemann will erstmal vor allem wissen, ob sie gut rechnen kann und wie lange er sie einarbeiten muss, damit sie ihm zur Hand gehen kann.

Für mich war es allerdings wichtig zu zeigen, dass die Protagonistin sich dabei nicht unterdrückt fühlt. Es ist eine Gratwanderung, wenn man selbst sich eigentlich als feministische Autorin sieht, aber die Romanfiguren nun mal keine modernen Menschen von heute sind, sondern Römerinnen. Durch und durch. Meine Protagonistin ist also in ihrer Komfortzone und hat keinen Grund, die Familienkonstellation im alten Rom anzuzweifeln, solange es ihr in dieser Konstellation eigentlich ganz gut geht. Aber ich wäre nicht ich, wenn ich nicht einen ganz fiesen (innerfamiliären) Grund gefunden hätte, sie aus ihrer Komfortzone zu schubsen ;-).

In Band 2 beleuchte ich dann den Kontrast zwischen der römischen Familie und einer anderen Familienstruktur in einer der Provinzen. Es wird spannend…

Magier

In dieser Welt kann ich mich ein wenig austoben. Klar, ich habe sie nicht perfekt angelegt. Das wäre dann zu langweilig, ich will noch ein bisschen Entwicklungspotential drinbehalten.

Aber grundsätzlich gibt es dort so ziemlich jede Art von Familie – von alleinerziehenden Elternteilen bis hin zu Großfamilien, von Vater-Mutter-Kind bis zur Patchwork-Regenbogenfamilie.

Was es derzeit nicht gibt, sind offiziell staatlich anerkannte Familienkonstellationen mit mehr als zwei Partnern. Und ich lasse es innerhalb der Regionen meiner Romanwelt variieren, wie anerkannt oder verbreitet bestimmte Arten von Familie sind. So gibt es zumindest da noch genug Konfliktstoff, wenn jemand in eine freiere oder weniger freie Region zieht und aneckt.

Wie seht ihr das? Achtet ihr auf authentisch dargestellte Familienkonstellationen? Oder ist es euch am Liebsten, wenn die recht vertraut daherkommen?

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4 Gedanken zu “#LOVEWRITINGCHALLENGE – Tag 17 – Familie

  1. Du hast deine Römerin in der Komfortzone, ich hab eine Charaktere, die sich für die traditionelle Ehe mit einem Mann einlässt, weil das die „sicherere“ Variante ist, obwohl sie in einen anderen außerhalb ihres Standes verliebt ist. Was aber nicht heißt, dass einige, die, durch welche Umstände auch immer, davon erfahren, sie nicht mit dem richtigen verkuppeln wollen. :D

    Aber du hast recht, Familie ist etwas wichtiges, egal wie sie aussieht. Und wenn sie einander nicht mögen, dann hüpft das Autorenherz vor Schadenfreude. ;)

    (Kennst du eigentlich die Serie Sense8? Ich glaube, die würde dir gefallen…)

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    1. Die sitzt total gemütlich in ihrer Komfortzone, bis ich das tue, wofür mich Ally Stone ganz dolle hasst :D. Dann muss sie raus.
      Hey, die Motivation deiner Dame kann ich perfekt nachvollziehen!
      Und das mit dem Verkuppeln klingt lustig :D.

      (Ne, kenne ich gar nicht, läuft die im FreeTV? Ich habe keinen einzigen Streamingdienst ^^)

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      1. Sagen wir es so: Sie sprechen die beiden immer wieder darauf an und fordern, dass sie was an den Gesetzen ändern soll und freuen sich, wenn sie in der Öffentlichkeit zärtlich zueinander sind. ;)

        (Netflix Original, leider, aber hat halt auch einen SEHR bunten Cast…)

        Gefällt 1 Person

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