Nicht umsonst habe ich geschrieben, dass ich für das heutige Thema erst einmal überlegen muss, was ich schreibe. Auf den ersten Blick wirkt das Thema nämlich auch eher auf Questromane und High Fantasy (in denen Mut oft besonders wichtig ist) oder auf Thriller (in denen die Angst eine Rolle spielt) zugeschnitten.
Aber eigentlich ist das Paar aus Mut und Angst etwas, das sich permanent in jedes Leben einschleicht. Es fängt mit ganz kleinen Dingen an. Habe ich den Mut, jemanden anzurufen? (Oft nicht, aber wenn der Anruf sein MUSS, habe ich mich zu überwinden und es trotzdem zu tun) Und wovor genau habe ich eigentlich Angst? (Ja, wenn ich DAS so genau wüsste, das Telefon beißt nicht).
Von Mut und Angst in #Unparallel
Es ist… kompliziert. Im Grunde genommen kann man die Ursache für die Handlung der Romanreihe darauf reduzieren, dass eine Person Angst hatte. In einem lächerlichen Moment. Und statt sich der eigenen Angst zu stellen und Mut aufzubringen, etwas Unverzeihliches getan hat.
Und der Mut einer jungen Frau, die, ihrer Stimme und allen Mitteln des Widerstands beraubt, trotzdem alles getan hat, um sich ihre Autonomie zumindest ein bisschen zurückzuholen.
Die Angst vor den Folgen einer unbedachten Tat reißt eine Lawine los, ohne die ich keine neun Bände mit Handlung hätte füllen können. Genauso aber auch der Mut, sich einer neuen Situation mit allen ihren Folgen zu stellen und die Konsequenzen für die eigenen Taten auf sich zu nehmen.
Außer das eine Mal, als die Angst vor den Konsequenzen überwiegt und zu einer Spirale aus Schuld und Sühne wird.
Ja, es ist kryptisch. Ich will ja nicht spoilern. Aber es sind oftmals die unscheinbaren Ausprägungen von Mut und Angst, die in #Unparallel die größte Rolle spielen. Nicht der offensichtliche „Heldenmut“ in irgendwelchen Schlachten, sondern Mut, sich den eigenen Dämonen zu stellen. Nicht die Angst vor einer globalen Katastrophe, sondern Angst vor vielen kleinen Dingen.
Angst, zu enttäuschen oder enttäuscht zu werden, beispielsweise. Etwas, was jeder Mensch in irgendeiner Form kennt.
Von Mut und Angst in #7Leben
Es ist einfach, mutig zu sein, wenn nichts davon abhängt. Oder wenn man zu wenig darüber nachdenkt, welche Konsequenzen die eigenen Taten für andere haben könnten. Etwas, was die Protagonistin von #7Leben erst lernen muss – denn sie stürzt sich mit einer Tollkühnheit immer wieder ins Verderben, die höchstens damit zu erklären ist, dass sie noch sehr jung und sehr doof ist. Auch wenn die Umgebung der Meinung ist, mit 12 habe sie gefälligst eine reife und erwachsene Frau zu sein, später sowieso.
Angst als einen Begleiter zu akzeptieren, der sie vor falschen Entscheidungen abhält, ist etwas, was sie zumindest in Band 1 noch eindeutig nicht gelernt hat. Ich bin gespannt, ob sie in Band 2 der Erkenntnis ein bisschen näher kommt und anfängt, Verantwortung zu übernehmen.
Umgekehrt muss der Protagonist der Rahmenhandlung lernen, genug Mut aufzubringen, um die absolut gruseligen Umstände in seiner Umgebung zu hinterfragen. Er hat zu oft auf seine Angst gehört – aber er weiß nicht, in was genau er da hineingeraten ist und wie gefährlich es wirklich wird. Mal sehen, wie der Junge sich in Band 2 macht.
Von Mut und Angst bei den #Musikern
Auch hier sind es anfangs wieder ganz banale, kleine Dinge. Trauen sich die Jugendlichen aus der Geschichte, an einem Wettbewerb teilzunehmen? Stehen sie die folgenden Etappen des Castings durch?
Und dann eskalieren die Ereignisse und am Ende ist vom Protagonisten eine ganz besondere Art Mut gefordert.
Ich hoffe, die Aufstellung war nicht zu kryptisch oder zu langweilig! Wie geht ihr mit Angst und Mut in Geschichten um?
Ich muss ganz ehrlich zugeben, dass es mir manchmal nicht leicht fällt, deinen Gedanken in dieser Challenge zu folgen, weil du halt ein soooo großes Universum in deinem Kopf spazieren trägst (oder auch schon auf Papier hast), das gar nicht so leicht zu sortieren ist. Aber vielleicht geht es Lesern meiner Blogeinträge ja ähnlich, wenn ich mit Namen von meinen Geschichten um mich schmeiße :-) .
Tja, wie gehe ich mit Angst und Mut in Geschichten um …
Ich denke, dass Angst ein großer Katalysator für Mut ist. In einigen Geschichten, die ich geschrieben habe, ist es so, dass der Protagonist (meistens) durch äußere Umstände dazu getrieben wird, etwas zu tun, also die Handlung in Gang zu bringen oder zu halten. Das können ganz verschiedene Dinge sein. Ausnahmen gibt es hier natürlich auch, mein Verlagsbuch gehört dazu. Da ist der Protagonist eigentlich weder besonders mutig, noch besonders ängstlich. Er befindet sich in einer Situation, die ihm die Handlungen diktiert. Klar, auch da treten diese Gefühle auf, erhalten aber keinen Triebfedercharakter.
Kurz: Ich mag die Abwechslung.
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Wenn etwas unverständlich ist, einfach fragen :). Gerne auch per Mail, falls es etwas ist, das ich öffentlich nicht ausbreiten möchte. Da bin ich ganz locker und quatsche gern über meine Universen.
Das Universum rund um die Vampire IST außerdem wirklich sehr groß. Es existieren 10 fertige Bücher, ein geplottetes und mehrere so halbfertige, die ich aber dann auf die Bank geschoben habe, weil ich sonst Chaos produziere. Von daher…
Ach, es geht – zumindest „Der Beobachter und der Turm“, „Darkride“ und „Der Morgen danach“ kann ich gut auseinanderhalten :D.
Und Abwechslung ist gut – und auch Angst als Katalysator. Mut ohne Angst ist ja meist nur tollkühn. (Und damit nicht zwingend das Klügste, was man tun kann :D )
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Das kann ich mir gut vorstellen, dass dir das Spaß macht. Wem nicht? Na ja gut, es gibt schon so verquaste Menschen, die sofort bei allem und jedem wer-weiß-was fürchten. Aber so hatte ich dich nicht eingeschätzt.
Du lässt deine beeindruckenden Zahlen ja hin und wieder fallen und auch die oft nachgeschobene Relativierung, dass die Bücher ja gar nicht so lang seien, reißt es da nicht raus ;-) . Wenn du jetzt das alles noch auf den Rest der Welt loslässt und in dem Tempo weiter machst, wirst du irgendwann mal ein erstaunliches Oeuvre vorzuweisen haben.
Schön, dass du bei mir noch durchblickst! Ich selbst tue mich da manchmal schwer, was jetzt gerade eigentlich dran ist.
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Ne, ich habe in meinen Entwürfen einen bitterbösen Blogpost dazu, dass meist diejenigen Autor*innen Klau fürchten, bei denen es nichts zu klauen gibt. Aber ich glaube, den werde ich nie veröffentlichen. Weil er ZU bitterböse ist und ich ihn nicht entschärft kriege.
Fakt ist: Ideen kann man eh nicht schützen. Konkrete Umsetzungen SIND geschützt, sobald sie getippt sind (und ich kann – da ich ein Forum als Cloud „missbrauche“ zweifelsfrei meine Urheberschaft nachweisen). Und Plagiat kann jedem passieren. Da bin ich nicht besonders ängstlich.
Die lasse ich aber nicht zum Angeben fallen, die Zahlen :D. Die haben sich halt so ergeben :D.
Auf die Welt lasse ich im Laufe der nächsten 12 Monate mindestens zwei Bücher los.
Eins steckt bei Oetinger34 fest (und ich überlege, ob es dort JE weiterkommt *seufz*).
Und Band 1 von Unparallel soll dieses Jahr an die Verlage. Es geht also langsam mal los mit der Sache :D.
Das habe ich in dem letzten Blogpost gemerkt und musste schmunzeln :)
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Ach, dann schieb mal rüber, den Blogpost, ich veröffentliche alles ;-) . Aber ich kann schon verschieben, dass man da als Lektorin vielleicht auch ein wenig auf den eigenen Ruf achten muss. Wer will schon als Autorenfresserin gelten?
Ich hoffe, ich komme nie in die Situation, irgendeine Urheberschaft „nachweisen“ zu müssen. Aber da ich ja so gut wie jeden Schritt haarklein im Blog dokumentiere, sehe ich mich da eigentlich auch ganz gut gerüstet.
Ich wollte dir keine Angeberei unterstellen! Ich fühle mich dann halt vergleichsweise immer so unproduktiv *g.
Auf die kommenden Bücher freue ich mich jedenfalls schon. Ich werde mindestens eins antesten. Leider schreiben so viele begabte Autorinnen und Autoren in Genres, zu denen ich kaum einen Zugang habe. Aber davon lasse ich mich nicht abschrecken :-) .
War was mit dem Blogpost? *hust*
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Haha :D, ne, besser nicht. Der ist echt ZU böse und ja, damit schade ich nicht nur dem Lektorinnenruf, damit bin ich dann die böse Zynische, die sich über die Jugend lustig macht.
Dabei war ich selbst halt auch mal jung und doof und weiß, was man da für bescheuerte Dinge tut als Jungautor*in :D
Nicht unproduktiv fühlen! Bei dir ist ein Buch teilweise so dick, wie meine ganze Reihe. Also von wegen unproduktiv. Ich hatte halt das eine Jahr wirklich, wirklich viel Zeit :D
Fantasy und Dystopie sind hoffentlich deins :).
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Aber das sind ja Probleme, die nicht nur die Jungautoren mit sich herumschleppen. Also jung im Sinne von Alter. Und die Älteren können so ein wenig Zynismus durchaus ab ;-) .
Danke für die Aufmunterung, die konnte ich gerade gebrauchen. Mir geht einfach das Schreiben im Moment ab …
Dystopie auf jeden Fall, bei Fantasy kommt es drauf an.
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Jungautor*innen sind für mich immer Leute, die anfangen, sich mit der Materie „Veröffentlichung“ zu beschäftigen :). Die können auch gerne 50+ sein :).
Mir auch. Ich bin gefühlt seit November bis auf ein paar KGs nur am Überarbeiten. Aber im Juni wird zumindest bei mir wieder geschrieben.
Nicht romantisch, mit Vampiren und Magiern ^^
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Weil du halt gezielt von der Jugend sprachst ;-) .
Bei mir geht jetzt ja die Lektoratsphase richtig los, da werde ich wohl nicht zum Schreiben kommen. *Seufz*
Vampire okay. Magier, weißnicht. Aber wenn’s nicht romantisch ist, hast du meine Frau schon als Leserin verloren :-p
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Wie gesagt – Jugend ist für mich in diesem Fall altersunabhängig :D.
Die Lektoratsphase ist – ich spreche aus Erfahrung – halb so wild :). Mir hat es geholfen, nicht alles davon auf einmal einzuarbeiten (also: Zuerst das, was ich eh nur abnicken muss und erst ganz zum Schluss das, wofür ich noch mal alles querlesen muss) und dann ging das recht flott.
:’D
Romantisch kann ich einfach nicht. Selbst der romantischste Text meines Lebens ist vermutlich immer noch unromantisch im Vergleich zu dem, was sonst unter Romanze so läuft.
(Tja, #Unparallel hat erst ab Band 4 ein bisschen Lovestory im Nebenstrang ^^)
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