Ich blogge selten. Viel zu selten. So gibt es immer noch keinen Rückblick zum NaNoWriMo 2016 (und 2017), weil das für mich immer schon eine Zeit war und jetzt noch ist, in der es viel zu tun gibt.
Aber der Reihe nach. Wir kommen noch zu den großen Veränderungen in meinem Leben, die dazu geführt haben, dass ich am Ende keine Zeit für nix hatt% e. Und trotzdem glücklicher bin als jemals zuvor.
Januar 2017
Der Monat stand im Zeichen meiner Masterarbeit. Ich setzte nach dem Lektorat von „Der Fluch von Rennes-Le-Châteaux“ (das ich in einem Stück lektorierte, welches aber in zwei Teilen erschien: Teil 1, Teil 2) für einige Monate meine Selbstständigkeit in den Pausenmodus, denn neben der Arbeit an der Masterarbeit blieb dafür schlicht keine Zeit und auch keine Energie.
Es wollte schließlich erforscht werden, welche Auswirkungen auf den literarischen Kanon UND auf den Lesekanon der Menschen es hat, wenn Werke mit dem Nobelpreis ausgezeichnet werden.
(Spoiler: Die Auswirkungen rangieren zwischen „durchaus spürbar vorhanden“ im universitären Raum bis hin zu „quantitativ praktisch irrelevant“ für die meisten Leser*innen)
Damit war ich bis Mitte April beschäftigt.
Im Februar passierte also erst einmal gar nichts. Zumindest nicht öffentlich. Im Hintergrund war ich neben der Masterarbeit mit der Überarbeitung von „Zarin Saltan“ beschäftigt – einem von drölfzig Durchgängen.
Nur habe ich mich irgendwann … noch im Dezember? Noch früher? für eine Blogparade gemeldet. Die fand im März statt. Meara Finnegan hat die Blogreihe Fantastische Realität ins Leben gerufen und ich habe die Gelegenheit genutzt, um die in mir schwelenden Sorgen und Gedanken, die ich beim Überarbeiten von „MV“ hatte, in einen Blogpost zu gießen. Neben ein paar Gedanken über die Macht der Literatur habe ich am Ende einige Buchempfehlungen angefügt. Unbedingt lesen. Sind alle super.
Im April habe ich endlich meine Masterarbeit abgegeben. Ich musste „nur noch“ zwei Themengebiete für meine mündliche Prüfung auswählen und ein bisschen dafür lernen, hatte aber wieder ein bisschen Luft. Während ich also in den Tiefen des akademischen Lernsumpfes steckte, lief auf Twitter eine Challenge, bei der mehr Bücher von Frauen gelesen werden sollten und Frauen generell sichtbar gemacht wurden. 95% davon ging vollkommen an mir vorbei, aber ich habe dann doch den einen Tweet mitbekommen, der zu den Ereignissen im Mai führte:
Die Gründung des Nornennetzes. Ich habe hier einen Reblog zum Thema und stelle es unter Allianzen noch mal vor. Ich bin nicht von allem restlos begeistert, was im Laufe der nächsten Monate im Netzwerk lief (muss ich auch nicht, vermutlich ist das völlig normal), aber der Gründungsgedanke ist wundervoll und ich bin immer noch sehr für das Konzept an sich und das Netzwerk im Besonderen. Ich weiß von mindestens drei Nornen, die über mich hingefunden haben. Und ich habe wunderbare Frauen kennen gelernt, mit denen ich mich sehr gerne austausche und gemeinsam Aktionen rocken möchte.
Ebenfalls im Mai lief die #LoveWritingChallenge. Ich habe täglich gebloggt und noch nie im Leben so viel von mir preisgegeben, glaube ich. Da kann man wunderbar stöbern und meine Meinung zu vielen Dingen rund ums Leben und Schreiben nachlesen. Es war sehr anstrengend, aber … ich mag Challenges nun mal. Wird nicht die erste sein, die ich mitmache. Und es war sehr befreiend, mich nach vier Monaten des wissenschaftlichen Schreibens einen Monat lang auf mich, auf mein Schreiben, auf mein Sein zurückziehen zu können. Egal wie anstrengend es war, es hat mir sehr viel Energie zurückgegeben, weil es mich nach einer monatelangen Durststrecke wieder zum literarischen Schreiben führte.
Im Juni hatte ich meine mündliche Prüfung. Da lief abgesehen davon aber nicht viel. Den Austritt aus dem Unileben habe ich mir, da bin ich ehrlich, dramatischer und pompöser vorgestellt, insbesondere, da ich die erste Absolventin meines Studiengangs war. (Ich hatte so viel Spaß an meinem Studium, dass ich freiwillig so viel belegt habe, dass ich mir am Ende ein Semester gespart habe. Und das, nachdem ich im Bachelor eine ewige Studentin gemimt habe, die ihre 13 Semester voll ausgereizt hat ^^) Aber es gab nur einen kleinen Empfang mit Absolvent*innen aus der Komparatistik, die ich alle nicht kannte – also bin ich auch nicht hin. Das hat mich dann doch etwas enttäuscht.
Im Juli musste endlich wieder ein Roman geschrieben werden. Genauer gesagt, Band 2 von „7 Leben“. Das war … merkwürdig. Ich habe noch nie einen Roman so gut geplottet. Und ich habe noch nie so sehr dabei versagt, dem Plot zu folgen. Damit es auch nur ansatzweise aufgeht, musste ich einen neuen Charakter einführen – mittels Zufallswürfeln und Twitterumfragen. Er heißt Aulus und ist Römer. Man merkt der ersten Romanhälfte leider auch sehr an, dass ich keinen Plan hatte, was ich tun sollte, weil nichts so passierte, wie es eigentlich sollte. Dafür war Teil zwei dann umso intensiver. Ich habe so, so sehr mit allen historischen Personen mitgelitten …
Nebenbei liefen die Vorbereitungen zu meinem Umzug nach Österreich auf vollen Touren und ich war online eher unterpräsent, während gleichzeitig „Zarin Saltan“ überarbeitet wurde. Mal wieder. Und nebenher liefen noch Projekte wie die Märchenspinnerei-Anthologie auf vollen Touren. Ende August bin ich also mit einem ersten Schwung persönlicher Gegenstände im Koffer schon mal in die neue Wohnung gefahren. Zum Glück war mein Beitrag für die Märchenrallye Wochen vorher fertig.
Im September war es dann – nach viel Chaos und vielen Änderungen – endlich so weit:
Die Geschichte von Anna, Viktor und dem Eichhörnchen hat das Licht der Welt erblickt und ich habe damit offiziell meinen ersten Roman veröffentlicht.
Kurioserweise ist es das zwölfte Buch, das ich geschrieben habe. Aber das Leben geht manchmal sehr kuriose Wege. Das war wirklich aufregend.
Das erste Mal ganz viele Dinge tun: Buch veröffentlichen, Buch auf Portalen eintragen und bewerben, Blogtour organisieren, Meet & Greet mit den Bloggerinnen von 1001 Buch … Es passierte viel Schönes.
Und dann kam die Bundestagswahl und ihr Ergebnis. Ich war erschüttert und das Nornennetz hat mich aufgefangen. Zum Glück. Sonst hätte ich, ohne die Aktion „Wir schreiben Demokratie“, bis heute keine Worte gefunden.
Der Oktober war vollgepackt. Zu voll, wie mir im Nachhinein klar wurde. Einerseits schrieb ich da bereits an #Oktoberdampf, andererseits hatte ich verdrängt, dass ich immerhin eine ganze Woche weg sein würde. Für das Nornennetz habe ich einen Messerückblick auf die FBM verbloggt. Mir hat die FBM sehr gut gefallen und ich habe sehr viele Vorträge gehört. Da jedoch laut einigen Besucher*innen einige davon schon seit fünf Jahren genau gleich gehalten werden und die Zielgruppe meist Anfänger*innen sind, muss ich schauen, wie ich das nächstes Jahr mache. Nebenbei habe ich mich noch auf den NaNoWriMo vorbereitet, indem ich Fakten aus Sachbüchern über eine bestimmte Epoche der Römerzeit herausgeschrieben und in Zusammenhänge gebracht habe.
Außerdem erschien um Halloween herum die „#Gruselmeer„-Anthologie. Ich gebe zu, hier hatte ich außer „Geschichte beisteuern“ wenig gemacht und als Ausgleich die Leserunde auf Lovelybooks moderiert. Das war dann meine erste Leserunde, das erste Mal Lovelybooks (diese Plattform ist so dermaßen unintuitiv, dass es fast schon wehtut …). Damit war ich in meiner ersten Schreibmeer-Anthologie dabei UND habe neue Erfahrungen gesammelt.
Am 25.10. erschien direkt die zweite Anthologie eines Autor*innenkollektivs – der Machandelverlag und die Märchenspinnerei veröffentlichten gemeinsam „Es war einmal … ganz anders“, eine Sammlung aus kurzen Märchenadaptionen. Ich durfte mit „Eine Avocado für Aschenbrödel“ das Buch eröffnen und freue mich immer noch riesig darüber.
Und der November … Das war der NaNoWriMo und gleichzeitig das Lektorat. Ich arbeite seit einiger Zeit als Freelancerin für einen kleinen Verlag und da kann ich mir nicht erlauben, einfach zu sagen, dass ich mir im NaNo freinehme. Erst die Arbeit, dann die andere Arbeit.
Am besten lasse ich mich selbst sprechen (bitte das Gepixel nicht beachten, das Video funktioniert super. Keine Ahnung, was die Vorschau soll):
Jetzt ist der Dezember auch schon vorbei und so richtig kann ich es gar nicht glauben. Wo ist die Zeit eigentlich hin? Einen Tag vor Neujahr habe ich meine insgesamt 32stige Rechnung rausgeschickt. Das heißt, ich habe allein dieses Jahr zwanzig Texte lektoriert oder korrigiert.
Wow. Und das, obwohl ich erst ab August eigentlich wieder so richtig damit angefangen habe, aus Zeitmangel.
Ich habe ein Projekt angenommen, das ich mir nicht in meinen kühnsten Träumen ausgemalt hätte und weiter fleißig an #Oktoberdampf geschrieben. Bis zuletzt gestern. Und ich habe – gestern Abend – „Star Wars Episode VIII“ gesehen. Der Film hat mich emotional zerstört und war so wunderschön, dass ich vermutlich noch lange davon zehren werde.
Sowas wie ein Ausblick
Ich weiß jetzt schon von zwei Kurzgeschichten und zwei Romanen, die zu 100% 2018 erscheinen werden. Vielleicht werden es aber auch mehr (mindestens eine weitere Kurzgeschichte wurde vor einer Ewigkeit angenommen, aber immer noch nicht veröffentlicht *grummel* und ich habe etliche Dinge zu Ausschreibungen eingereicht). Es wird also auf alle Fälle was von mir zu lesen geben.
Und in eigener Sache, damit ihr euch nicht wundert: Ich werde im Laufe der nächsten Tage erneut (wie ich es letztes Jahr getan habe) einige Facebookposts in Blogposts umwandeln und auf diese Weise archivieren.
Außerdem arbeite ich an einem Newsletter für euch ;-).
Dein Jahr 2017 liest sich ja super! :D Ich wünsche Dir auch für 2018 wieder viel Spaß, Gesundheit und dass Deine Muse Dir weiter gewogen bleibt.
Alles Liebe <3
Nicole
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Vielen Dank, liebe Nicole, für deinen lieben Kommentar und die guten Wünsche <3
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Wow!!!
Alles Gute für 2018
und LG,
Hiltrud
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Vielen Dank, liebe Hiltrud!
LG,
Katherina
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Und das Gruselmeer erwähnst du gar nicht? ^^
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Ich geh mal editieren, das ist nicht das einzige, was ich vergessen habe …
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Sieht ja fast so aus, als wäre 2017 ein äußerst aufregendes und vor allem erfolgreiches Jahr für dich gewesen – Herzlichen Glückwunsch!
Darf ich fragen, was du jetzt in Österreich machst?
Auf dass 2018 genauso produktiv wird wie 2017 ♥
Liebe Grüße
Sas
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Das war es definitiv und ich habe vor allem garantiert zig Sachen vergessen, die ich gemacht oder angeleiert habe. Die ganzen Anthologieveröffentlichungen beispielsweise, wie mir gerade auffällt. Schande über mich :O
Ich lebe und arbeite in Österreich. Genauer gesagt: Ich bin mit meinem Freund zusammengezogen. Kein Pendeln mehr :D
Vielen Dank <3. Und meine besten Wünsche auch an dich <3
Liebe Grüße,
Katherina
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